Was lange währt wird endlich gut. Vier Jahre dauerte die Generalsanierung der Friedrich-Ebert-Schule. Jetzt ist sie abgeschlossen, und die Friedrich-Ebert-Schule wurde zu einer verbindlichen Ganztagsgrundschule. Eine multifunktionale Mensa für die Mittagsverpflegung, eine neu sanierte Turnhalle und eine digitale Infrastruktur für modernen Unterricht sind entstanden. Oberbürgermeister Christian Specht war zur Einweihung der sanierten Gebäude an seine alte Grundschule zurückgekehrt: „Hier habe ich meine ersten Schuljahre verbracht und kann bestätigen, dass auch nach der Sanierung und dem Ausbau der ursprüngliche Charakter des besonderen Schulgebäudeensembles erhalten geblieben ist. Modernste Technik in einem denkmalgeschützten Gebäude – das bedeutet ressourcenschonenden Umgang mit Materialien und nachhaltiges Bauen.“ Die respektvolle Transformation der denkmalgeschützten Bausubstanz unter Beibehaltung der ursprünglichen Gebäudehülle wurde in diesem Jahr mit dem Hugo-Häring-Preis für vorbildliche Bauwerke ausgezeichnet. Der Chor der Friedrich-Ebert-Schule unter der Leitung der Rektorin Ulrike Hartmann begrüßte die 120 geladenen Gäste mit der Schulhymne „wir wollen zusammen stehen in unserer Schule hier“ und unter diesem Versprechen hatte man vier harte Jahre überstanden. Neben Oberbürgermeister Christian Specht gratulierten Bildungsbürgermeister Dirk Grunert, Bürgermeister Ralf Eisenhauer, der Geschäftsführer der BBS, Peter Doberass, Vertreter*innen des Elternbeirats und des Mannheimer Gemeinderats. Denkmalschutzrechtliche Auflagen in Einklang mit moderner Technik, der Bauphysik und den Anforderungen der Pädagogik zu bringen, war eine große Herausforderung bei diesem Projekt. Beim Sanieren „hat uns dieses Modell der Schule durchaus Kopfzerbrechen bereitet“, sagt der Oberbürgermeister Christian Specht. Die zuvor gefallene Entscheidung gegen Abriss und Neubau sei nicht einfach gewesen. „Ich war damals zuständiger Immobiliendezernent“, als solcher hatte Christian Specht sich überlegt: „Was könnte man nicht alles aus dieser großen Grundstücksfläche machen?“ Eine kleinere Schule und daneben Wohnungsbau zum Beispiel Heute ist er ausgesprochen froh über das damalige Nein zu Abriss und Neubau: Die „unglaublichen Freiflächen, das einzigartige Architekturkonzept, das pädagogische Konzept wollten wir erhalten. Was zum Beispiel dazu geführt hat, dass die Klassenzimmer 90 (statt der heute bei Neubauten üblichen 66) Quadratmeter groß sind – und damit ganz andere Möglichkeiten für differenzierten Unterricht bieten. „Ich war damals als Grundschüler begeistert von der Großzügigkeit der Fläche“, sagt der OB. Und ist überzeugt: „Auch die künftigen Schülergenerationen werden beeindruckt sein von dieser Schule.“. „Die Friedrich-Ebert-Schule wird bereits in ihrer ursprünglichen Gestaltung von einem inspirierenden Raumkonzept geprägt. Mit sorgfältigen und den Bestand respektierenden Anpassungen ist uns die Transformation zu einer modernen Ganztagsschule gelungen. Mit dieser Maßnahme haben wir nicht nur einen weiteren wichtigen Meilenstein im Ganztagsausbau erreicht, sondern auch ein bedeutendes Kulturdenkmal Mannheims erhalten“, so BBS-Geschäftsführer Peter Doberass. Für die Generalsanierung der Schule wurden insgesamt 25,3 Mio. € investiert. An der verbindlichen, dreizügigen Ganztagsgrundschule Friedrich-Ebert im Waldhof werden derzeit 349 Kinder in der Grundschule und 20 Kinder in der Grundschulförderklasse unterrichtet. Die Klassen 2 erzählten unter der Leitung von Gerald Schreiber in einem Musikstück, in dem mehrere ursprünglich eigenständige Melodien kombiniert werden, die Baugeschichte, großer Beifall war ihr Lohn. „Mit der Generalsanierung der Friedrich-Ebert-Schule konnten wir gleich zwei wichtige Ziele in Mannheim voranbringen: Einerseits haben wir eine zusätzliche Grundschule für den Ganztagsbetrieb ertüchtigt, andererseits haben wir neue Räume für die KiTa auf dem Gelände der Schule geschaffen. Damit ist im Waldhof ein moderner Bildungs- und Begegnungsort für Kinder und Familien entstanden“, betont Bildungsbürgermeister Dirk Grunert. Für das Kollegium sind Arbeitsbereiche und -räume zur Unterrichtsvorbereitung, zum Korrigieren oder für Besprechungen entstanden. Für die Schüler*innen wurden die breiten Flure zu Aufenthalts- und Spielräumen, für das Ganztagsangebot sind Räume zum Basteln oder Forschen eingerichtet worden. Carlfried Mutschlers historischer Schulentwurf aus dem Jahr 1960 mit all seinen Besonderheiten ist für die Schüler*innen dank der Planung von Architekt Ludwig Schwöbel, der Mutschlers Büro übernommen hat, erhalten geblieben: Mutschlers Entwurf sah die Auflösung gängiger Raumkonzepte vor und er schuf unter anderem weitläufige Begegnungsflächen. Mit neuen Grundrissen und Raumformen entstanden für die damalige Zeit ungewöhnliche Orte wie die kreisrunde Gymnastikhalle und eine trichterförmige Aula. Hier liegen wohl auch die beiden markantesten, direkt sichtbaren Veränderungen: Die Aula wird nun als überdachter Außenraum genutzt und ist durch eine Glaswand zum beheizten Innenraum getrennt und die Gymnastikhalle wurde im Rahmen der Generalsanierung zur Mensa umgebaut. Rektorin Ulrike Hartmann betonte „diese vier Jahre –waren eine sehr harte Zeit“ Es gab „viele Situationen, die nicht schön waren, es war staubig, laut und dreckig.“ Aber alle sind der Meinung, „die Mühen haben sich gelohnt, auch die Zukünftigen Schüler*innen werden sich hier wohl fühlen“.
Text: Stadt Mannheim und W.Neuberth; Bilder: W. Neuberth